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Schütt GmbH & Co.KG, Mittenaar

Ein Unternehmen wächst: Wie Pasquale Unali eine Garagenfirma groß gemacht hat

Aus dem Geschäftsbericht 2017 der MBGH

Es war einmal eine Garage in Herborn, in der wurden Schrauben und Muttern in kleine Tüten verpackt. „Ja, das hat schon ein bisschen was von einem Klischee: Aus einer Garagenfirma wird ein erfolgreiches Unternehmen“, sagt Pasquale Unali und lacht. „Aber bei uns war das tatsächlich so!“

Denn auch wenn bei der Schütt GmbH in Herborn noch immer Schrauben und Muttern in Tütchen gepackt werden, hat das Unternehmen sonst nicht mehr viel mit dem Kleinbetrieb von damals zu tun. Heute werden hier jeden Tag tausende Montagesets für Großunternehmen konfektioniert, komplette Baugruppen in alle Welt geliefert. „Wir bieten Service zum Beispiel für Hersteller von Küchengeräten: Die müssen sich nur um den Herd oder den Kühlschrank selbst kümmern. Das gesamte Zubehör kommt von uns: Schrauben und Winkel, Unterlegscheiben und Dübel, sogar die Bedienungsanleitung. Alles natürlich schön verpackt und mit dem Logo des Herstellers bedruckt“, erklärt Unali.

Mittlerweile arbeiten 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in seiner Firma, Tendenz stark steigend: „100 Beschäftigte, das ist mein Ziel. Erstmal.“ Pasquale Unali denkt gerne groß und handelt schnell. Als junger Elektriker und Techniker spezialisiert er sich zunächst auf den Bau von Schaltschränken, bekommt dann auch dank seiner Mehrsprachigkeit – er hat italienische und spanische Wurzeln – die Chance, bei Elektrolux anzufangen. „Da wurde ich im Management ausgebildet, war im Einkauf, im Vertrieb, in der Buchhaltung, im Prozessengineering.“ Er wird für Projekte in verschiedene Werke in ganz Europa geschickt, unter anderem in einen Betrieb nach Herborn, wo er seine Frau kennenlernt und seinen Schwiegervater.

Dass dessen Garage später eine wichtige Rolle in seinem Leben spielen würde, ahnt Unali damals noch nicht. Er hat die große Welt im Visier, lebt in Hamburg und genießt das Großstadtleben, ist international unterwegs – gerne auch mit dem Privatflieger seiner Firma. „Das war eine tolle Zeit, in der ich viel gelernt und viele Kontakte geknüpft habe.“

Als das erste Kind zur Welt kommt, macht er jedoch einen radikalen Schnitt: tritt kürzer, reist weniger, geht 2004 schließlich mit der Familie zurück nach Herborn. Dort hat sein Schwiegervater mittlerweile besagte Garagenfirma gegründet, in die Unali einsteigt. „Das war schon eine sehr große Umstellung für mich – aber was tut man nicht alles für die Familie?“ Drei Heimarbeiter sind damals bei der Schütt GmbH beschäftigt, stellen Päckchen aus Montagezubehör für ein kleines Unternehmen zusammen. „Das habe ich dann ausgeweitet, habe neue Märkte und neue Kunden gewonnen“, erzählt Unali.

Ein ganzes Jahr lang wirbt er bei einem großen Schaltschrank-Hersteller darum, Aufträge zu bekommen – schließlich mit Erfolg. Schnell wird die Garage zu klein, Unali braucht mehr Kapazitäten, sowohl personell als auch vom Platz her. Er pachtet eine Halle, investiert viel Geld in Maschinen und Büros, in Lager und Gabelstapler. Die Aufträge werden mehr, die Kommissionierung der Montage-Tütchen per Hand wird automatisiert.

„Gleichzeitig brauchten wir immer mehr Ware zu möglichst günstigen Preisen. Ich hatte eine Möglichkeit gefunden, Schrauben und anderes Zubehör in China einzukaufen. Eine große Hürde war allerdings, dass ich erst einmal sehr viel Geld vorlegen musste, um die Ware zu bezahlen.“ Pasquale Unali sucht private Investoren, findet die MBGH als stillen Gesellschafter. „Das war für mich perfekt, damit konnte ich einen wichtigen Schritt vorangehen.“

Heute lässt der Unternehmer ganze Container mit Material aus Asien nach Hamburg verschiffen, hat hunderte Artikel im Angebot. Sein Bestseller ist eine Blechschraube, von der er 90 Millionen Stück pro Jahr verkauft. In Herborn hat Unali längst ein Hochregallager eingerichtet, acht Meter hoch mit 650 Palettenplätzen. Außerdem ist als weiterer Zweig die Produktion von Stromschienen hinzugekommen, die vor allem in Schaltschränke eingebaut werden, aber auch sonst sehr gefragt sind – allein davon produziert Unali mittlerweile etwa 250.000 Stück pro Jahr.

„Wir platzen jetzt schon wieder aus allen Nähten und haben zudem noch zwei Riesen-Aufträge bekommen“, sagt der Unternehmer – und hat natürlich schon Ideen, wie das zu schaffen ist: Bald will er die erste firmeneigene Immobilie bauen, 2.000 Quadratmeter in Herborn. Dann dürfte es auch ganz schnell klappen mit den 100 Mitarbeitern. Erstmal, und dann gerne auch noch mehr.

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